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17. März 2017

Tierschützer blockieren mein Büro mit Tausenden E-Mails

Weit über 10.000 Standard-E-Mails haben in nur wenigen Tagen mein Postfach überfüllt. Der Grund: Kaninchen. Für mich eine unverantwortliche Form des Protests!

Laut der Tierschutzorganisation Animal Equality werden Kaninchen zum Teil unter schlechten Bedingungen in Käfigen gehalten. Eigentlich ein guter Grund die Abgeordneten auf eine dazu bevorstehende Abstimmung hinzuweisen. Statt jedoch professionell ihre Positionen vorzutragen, ließ die Organisation über eine Plattform Tausende E-Mails mit exakt dem gleichen Text versenden.

Mich macht diese Form des Protests wütend. Mit einem verstopften Postfach ist es mir nicht mehr möglich, auf die vielen Einzelanliegen von Bürgerinnen und Bürgern zu reagieren. Ohnehin wird damit die parlamentarische Arbeit extrem gestört. Jeden Morgen mussten meine Mitarbeiter zunächst Tausende Standard-E-Mails entfernen, bevor sie mit ihrer eigentlichen Arbeit beginnen konnten.

Der massive Ansturm an automatisierten Protestmails führt bei mir nicht dazu, dass ich mich intensiver damit beschäftige. Im Gegenteil: Ich bin eher geneigt, diese E-Mails nicht mehr ernst zu nehmen.

In der Sache: Berichterstatter Stefan Eck von der Tierschutzpartei, der im Europäischen Parlament der linken Fraktion angehört, ist nur deshalb im Parlament, weil es keine Prozenthürde bei Europawahlen gibt. Sein Engagement ist völlig daneben. Nur in 4 von 28 Mitgliedstaaten gibt es eine Kaninchenzucht in größerem Ausmaß (Frankreich, Italien, Spanien und Portugal). Hier liegt also ein klarer Fall von nicht mehr, sondern weniger Europa vor. Es gibt überhaupt keinen Anlass hier europäisch regulierend tätig zu werden.