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14. April 2016

Glyphosat: Panikkampagne der Grünen

In dieser Woche hat das Parlament über die Zulassungsverlängerung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat beraten. Eine sehr emotionale Debatte, bei der leider oft die entscheidenden Fakten übersehen werden.

Durch einige Kampagnen wurden in den vergangenen Wochen leider einige irreführende Informationen verbreitet. Hierzu zählen auch die behaupteten Gesundheitsgefahren von Spuren von Glyphosat in deutschem Bier. Dieser Vorwurf eines Vereins aus München, dem “Umweltinstitut München”, wurde vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) umgehend widerlegt: Die in den Bieren gefundenen Rückstände lagen 1000-fach unter den von den Behörden festgesetzten Rückstandshöchstwerten.

Auf Grundlage der Berechnungen des BfR müsste ein Erwachsener täglich etwa 1000 Liter Bier trinken, um den gesundheitsrelevanten Grenzwert zu überschreiten. Vorher wäre natürlich bereits die Menge des aufzunehmenden Alkohols oder Wassers tödlich.

Natürlich verfolge ich mit meinen Kollegen der EVP-Fraktion die Debatte zu Glyphosat sehr aufmerksam. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat in ihrer Risikobewertung vom vergangenen Jahr aufgezeigt, dass Glyphosat auch weiterhin und unter Beachtung entsprechender Grenzwerte als unbedenklich einzustufen ist. Ohnehin gehören die europäischen Vorschriften für Pflanzenschutzmittel zu den strengsten der Welt. Auch die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die Unbedenklichkeit von Glyphosat attestiert.

Dennoch fordern grüne und linksorientierte Parteien ein Verbot des wichtigen Pflanzenschutzmittels. Als EVP setzen wir uns hingegen für eine fundierte Gesetzgebung auf Grundlage von Fakten, wissenschaftlichen Studien und Folgenabschätzungen ein. Sowohl das deutsche BfR als auch die EFSA stufen Glyphosat, bei Beachtung entsprechender Grenzwerte, als unbedenklich ein. Ein Verbot von Glyphosat wäre vor diesem Hintergrund unverhältnismäßig.

Im Parlament haben wir uns für einen Kompromiss starkgemacht. Die Zulassung für das Pflanzenschutzmittel, das für die Landwirtschaft erhebliche Bedeutung hat, soll anstatt für 15 Jahre zunächst nur um 7 Jahre verlängert werden. Im Mai wird das das sogenannte Standing Committee on Plants, Animals, Food and Feed (PAFF) über die Verlängerung abstimmen. Das PAFF setzt sich aus Vertretern der Mitgliedstaaten und Repräsentanten der Europäischen Kommission zusammen.